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Ausstellung 'Josef Albers. Huldigung an das Quadrat' im Josef Albers Museum Quadrat Bottrop
Das Josef Albers Museum Quadrat in Bottrop bespielt den neuen Anbau erstmals mit der sehr sehenswerten Sonderausstellung „Josef Albers. Huldigung an das Quadrat“. 120 Arbeiten, wertvolle Leihgaben aus Europa und den USA, spiegeln in neun Räumen seine künstlerische Entwicklung wieder.

Josef Albers (1888 – 1976) ist ein gebürtiger Bottroper, der lange am Bauhaus arbeitet, ehe er in die USA immigrierte. Dort setzte er seine Karriere fort und malte 1950, im Alter von 62 Jahren, sein erstes bekanntes Quadrat. Es diente ihm dabei als eine Art Tablett für seine Farbanalysen, ganze 25 Jahre lang. Er war ein Getriebener. Während er etwa vier bis fünf Stunden für den reinen Malvorgang benötigte, steckte er wesentlich mehr Aufwand in die vorbereitende Konzeption. Dabei wurden die einzelnen Farben nie gemischt, immer nur als rein aus der Tube aufgetragen, genau wie sein Vater, ein Malermeister. Stets arbeitete er von innen nach außen und natürlich niemals mit Schabonen. Die Linien malte er mit einem Silberstift vor. Gemalt wurde im Keller bei Neonlicht. Ihm war klar, dass seine Arbeiten später im Museum auch unter Kunstlicht zu erleben sein werden. Insgesamt wurden es rund 2.200 Werke mit Kombinationen dieser geometrischen Figur.

Die Schau im neuen Anbau, offiziell als Josef-Albers-Galerie benannt, startet mit den ersten Quadraten, die durch die Farben Schwarz, Weiß und Grau bestimmt waren. Schwarz und Weiß waren nach seiner Definition Farben. Der Farbauftrag war da noch etwas dicker. Später kam eine Grundfarbe hinzu, ehe es richtig farbig wurde. Die Räume sind teilweise nach Farben gehängt. Besonders gut kommt der Raum mit den roten Arbeiten rüber. Albers schaffte es, sehr feine Abstufungen in den Farbtönen erkennbar werden zu lassen. Ihm ging es um Helligkeit, Leuchtkraft, Tiefe und Fläche. Inspirieren ließ er sich durch Reisen nach Mexiko. Diese Farbeindrücke haben ihn geprägt. Manchmal faszinierte ihn ein Bild so sehr, dass er sich davon bei seinen Farbzusammenstellungen beeinflussen ließ. Paul Cézannes „Der Steinbruch Bibémus“ aus dem Museum Folkwang ist so eines. Daraus entstanden rund 200 Werke mit den Farben Gelb, Hellgrau, Weiß und Creme. Karl Ernst Osthaus war es, der Cézanne kurz vor seinem Tod in seinem Pariser Atelier besuchte und es erwarb. Weitere ihn prägende Werke von Ad Reinhardt, Donald Judd und Giorgio Morandi hängen in der Ausstellung, wie auch einige von Albers Adobes, die er vor dem Quadrat bevorzugt malte.

Es ist eine Wonne durch die architektonisch sehr angenehm gestalteten Räume zu flanieren und dabei die Farbstudien von Josef Albers zu erleben. An den ersten drei Ausstellungstagen ist der Eintritt frei.

Laufzeit: 19. Oktober 2022 bis 26. Februar 2023

www.bottrop.de