„Die Nacht der Dollars“ lautet der Titel eines sehr guten Kriminalromans aus dem emons Verlag. Es sind die ersten Tage nach der deutschen Kapitulation 1945, in der drei völlig verschiedene, junge Menschen gemeinsam das Durcheinander nutzen möchten, um ihr Glück zu finden. Garmisch ist der Schauplatz von krummen Machenschaften und Alt-Nazis mit gekauften Persilscheinen, in einer Atmosphäre ohne deutsche Sicherheitsbehörden und korrupten Besatzern, die gegen Nazi-Dollars oder Fässer voll Alkohol gerne mal falsche Pässe, Führerscheine oder Genehmigungen ausstellen. Man muss nur etwas bieten und gute Kontakte haben, doch schon bald gibt es Tote. Besonders die Blücher-Villa ist ein wichtiges Zentrum der Gier nach Edlem. Listig zieht man hier die Fäden für den eigenen Vorteil. Wer mitzieht hat nichts zu befürchten, wer eigene Pläne entwickelt, der spielt mit dem Feuer aus dem nächsten Gewehrlauf. Waffen findet man noch überall, wenn man will. Garmisch ist ein Dorf, wo alles gesehen, beobachtet und über alte Seilschaften weitergegeben wird. Die Anarchie in den ersten Nachkriegstagen wird sehr gut und detailreich in diesem Krimi transportiert. Jeder versucht sein Glück und dabei zu überleben. Man fühlt sich mitten drin und möchte es doch lieber nicht sein. Es ist gut recherchiert und spannend erzählt. Das Gute wird zum Bösen und duelliert sich mit anderen Bösen. Bester Stoff für einen richtig guten Krimi. „Die Nacht der Dollars“, Peter Meisenberg, emons Verlag, 224 Seiten, 13.5 x 20.5 cm, Broschur, ISBN 978-3-7408-1846-3 Datum: 28. August 2023 emons-verlag.de