Das Museum Küppersmühle (MKM) in Duisburg hat seinen neuen Erweiterungsbau nach vier Jahren Bauzeit eröffnet, ein Entwurf des Architekturbüros Herzog & de Meuron. Zusätzliche 2.500 qm Ausstellungsfläche sind nun erlebbar. Gezeigt werden rund 300 Werke nach 1950, zahlreiche Arbeiten der Sammlung Ströher. Nach der großen Pleite des ersten Entwurfs wurden erneut Herzog & de Meuron von der Sammlerfamilie beauftragt, einen erneuten Entwurf, dieses mal sehr bodenständig, zu kreieren. Herausgekommen ist ein äußerlicher Backsteinbau, der innen zu einem White Cube wird. Auf vier Ebenen wird der Stil des bisherigen Museumsbaus fortgeführt. Hohe Räume, weiße Wände, dunkle Böden und ein zweites Treppenhaus, das das bisher vorhandene architektonisch noch toppt. Der Star ist, neben der Kunst, das Treppenhaus. Was alles beim ersten Versuch der Erweiterung alles irreversibel falsch gemacht wurde, erkennt man, wenn man heute in den ehemaligen Silo der früheren Getreidemühle schaut. Man erblickt leider nur noch einen riesigen Hohlraum, eine klaffende Wunde, die Wehmut erzeugt. Alle einst sehr atmosphärischen Böden sind entkernt. Brücken durch den Silo verbinden Alt- und Neubau. Auf dem ehemaligen Silo befindet sich eine Aussichtsplattform, die allerdings noch nicht öffentlich begehbar ist. Im 3. Obergeschoss befindet sich ein großflächiger Oberlichtsaal mit einer sehr sehenswerten Lichtdecke. Licht und Schatten liegen eng nebeneinander. Insgesamt kann man dem MKM aber zum Erweiterungsbau gratulieren. Es ist insgesamt sehr schön geworden. Kunst gibt es natürlich auch zu sehen. Künstler wie Josef Albers, Gerhard Hoehme, Fred Thieler, Peter Brüning, K.O. Götz, Norbert Kricke, Emil Schumacher David Schnell, Anselm Kiefer oder Erwin Bechtold schmücken die Wände des Neubaus, als Malerei, Fotografie oder Skulptur. Die Nachkriegskunst wird hier vergleichend erlebbar. Datum: 4. Oktober 2021 Infos und Fotos zum alten Silo museum-kueppersmuehle.de