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Die Band Santiano feiert derzeit ihr 10jähriges Bühnenjubiläum mit einer kleinen Tour. In Gelsenkirchen spielten sie im Nordsternpark, direkt am Rhein-Herne-Kanal, im ausverkauften Amphitheater. Die Stimmung war prächtig. Vor gut zehn Jahren hätten sie selbst nicht geglaubt, dass ihre Reise so lange und erfolgreich andauern könnte. Der Sound des ersten Albums „Bis ans Ende der Welt“ kam an und ging nicht mehr aus den Ohren. Es folgten die Alben „Mit den Gezeiten“, „Von Liebe, Tod und Freiheit“, „Im Auge des Sturms“ und „Wenn die Kälte kommt“. Natürlich waren alle Alben viele Wochen lang Nummer 1 in Deutschland. Alle sind stilistisch eine Mischung aus Shantys, Rock, Folk und auch Schlagereinflüssen, alles sehr geschickt und einzigartig arrangiert. Genauso präsentiert sich bis heute das Publikum, auch in Gelsenkirchen. Das ältere Ehepaar findet sich bei den Konzerten genauso wie der Rocker, die Familie mit Kind. Selbst Teenies fieberten vorher im Park dem Konzert entgegen. Es ist bunt gemischt und alle feiern zusammen. Da es keine Kaufkarten mehr gab, sammelten sich Fans zahlreich auf der nahen Kanalbrücke oder am anderen Kanalufer. Selbst auf einem SUP oder im Motorboot konnte man dieses Konzert hinter der Bühne verfolgen. Alle hatten großen Spaß dabei, denn das Wetter hielt. Das Besondere an diesem Konzert war nicht nur die Open-Air-Atmosphäre, sondern auch die Setliste. Die alten Alben bekamen viel Raum, um mal wieder präsentiert zu werden. „Santiano“, „Kaperfahrt“, "Sieben Jahre", „500 Meilen“, „Auf nach Califonio“, „Frei wie der Wind“, „Horray for Whiskey“, „Gott muss ein Seemann sein“, „Salz auf unserer Haut“ sind echte Hymnen, die viele noch mitsingen können. Manche selten gespielte Songs entdeckte man fast neu, wie „Weh mir“, mit dem sich das Amphitheater in ein schönes Lichtermeer verwandelte. Es ist erstaunlich, wie textsicher das Publikum ist. Ihre Konzerte mutieren schnell zu einer großen Party auf dem gefühlten Ozean, umgeben von tosenden Wellen, bärtigen Seeleuten oder wilden Stürmen. In Wirklichkeit wären die meisten an Bord ganz schnell seekrank. „Könnt ihr mich hören“, „Heave Ho“, „Johnny Boy“, „Lieder der Freiheit“, „Wir für euch“, „Kinder des Kolumbus“, „Ich bring dich heim“, „Der Alte und das Meer“, „Richtung Freiheit“ oder „Es gibt nur Wasser“, ihre Liste der Hits ist so unendlich lang. Die Mischung aus musikalischem Pathos und Sehnsucht nach Abenteuern auf See passt einfach. Der Alltag ist oft traurig genug. Ohne einen wäre Santiano nicht Santiano. Dass Pete, übrigens kein Ire, sondern ein Yorkshire Boy, nicht nur die Fiddle perfekt beherrscht, sondern auch Stimme hat, bewies er u. a. beim „Irish Rover“ oder bei „Land of Green“, herrlich irische Klänge. Er gibt der Band die besondere Note. Mittendrin betonen sie immer wieder Werte wie Freiheit, Respekt, Verantwortung, Zusammenhalt, Verlässlichkeit oder Vertrauen. In gesellschaftlich stürmischen Zeiten mit oft überforderten Entscheidungsträgern in der Politik müssen wenigstens die Bürger zusammenstehen, um selbst das beste aus der misslichen Lage zu machen. Das war ihre wichtige Botschaft dieses Abends, der somit nicht nur eine Party war. Einen Vorgeschmack auf das im Oktober 2023 erscheinende neue Album hatten sie bereits im Gepäck. „Es klingt nach Freiheit“ war ein guter Appetithappen. Die Jungs aus dem hohen Norden hätten drei Stunden oder länger spielen können, alle Fans wären geblieben. Da sie an Jahren jedoch nicht mehr so ganz frisch sind, verzieh man ihnen, dass nach 140 Minuten das Ende kam, natürlich mit „Hoch im Norden“, winkenden Handys und einem nicht zu überhörenden Publikumschor. Selbst die Fans vom anderen Kanalufer hielten ihre leuchtenden Handys in die Höhe. Es war ein absolut gelungenes Konzert an einem der letzten Sommerabende des Jahres. Besser hätte man diesen Abend kaum gestalten können. Danke Santiano! Datum: 25. August 2023 www.semmel.de |
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