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Ein sehr abwechslungsreiches Theaterfest feierte das Theater Duisburg. Die Deutsche Oper am Rhein mit ihren Sparten Oper und Tanz sowie das Schauspiel Duisburg boten ein buntes Programm mit einigen Blicken hinter die Kulissen. Endlich geht aus auch in Duisburg (und Düsseldorf) wieder los. Das Theater öffnete seine Tore für alle Interessierten, egal ob alte Theaterhasen oder auch Neulinge, die durchaus kamen, um die oft schwierige Schwelle der Kultur zu erkunden. Es offenbarte sich ihnen keine Welt der elitären Hochkultur. Hier war jeder willkommen, vom Kleinkind bis zu Rentner, drinnen und draußen. Nach den Alphornklängen zur Eröffnung strömten die Gäste das Theater. Man sicherte sich erste Zählkarten für Führungen und orientierte sich wo was angeboten wurde. Der Saal füllte sich schnell, denn es stand eine öffentliche Probe mit Ausschnitten vom Ballett „Giselle“, choreografiert von Demis Volpi, auf dem Plan. Drei Mitglieder des Ensemble vom Ballett am Rhein gaben Einblicke in die kommende Produktion. Hier staunten kleine Ballettratten, wie elegant man sich auf Zehenspitzen drehen kann. Die Leichtigkeit des Ausdrucks im Balletts ist harter, täglicher Arbeit geschuldet, viele Feinheiten inklusive. Direkt im Anschluss wurden die Gäste auf die Bühne gebeten. Die Profis zeigten mal, wie man Stimmungen und Themen sich erarbeiten und ausdrücken kann. Besucher durften die jeweiligen Stichworte geben. Nebenan auf der Bühne stellten Musiker besondere Tasteninstrumente vor, darunter ein Cembalo, eine Celesta oder ein Harmonium, teilweise ungewohnte Klänge. Ebenfalls hinter der Bühne gab es spannende Blind-Dates mit Verantwortlichen des Schauspiels, der Duisburger Kulturbetriebe und der Deutschen Oper am Rhein. Teilweise kam es zu wirklich intensiven Gesprächen. Was kostet denn so ein Opern-Bühnenbild? So zwischen 10.000 und 60.000 Euro. Man geht aber Kooperationen mit anderen Bühnen ein, sodass die Kosten halbiert und die Nutzungsdauern verlängert werden. Wie holt man die nachwachsende Generation ins Haus, besonders in die stark alternde Philharmonie? Es gibt Projekte in der Stadt, sogar in Marxloh. Wünsche hat so ein Schauspielintendant immer, aber sie sind nicht immer realisierbar, wie z.B. ein Musical. Als Leiterin der Duisburger Kulturbetriebe wünscht man sich mehr Zusammenarbeit zwischen dem Theatern und städtischen Museen und ein viel besseres Kulturmarketing. Das Angebot ist da, nur leider zu wenig bekannt. Der Etat für das Schauspiel ist seit etwa 20 Jahren übrigens nicht gestiegen, trotz permanenter Kostensteigerungen, ein Drahtseilakt für die Beteiligten. Zum Glück hat man seinen Jugendclub „Spieltrieb“, wo junge Menschen zwischen 17 und 23 Jahren eigene Produktionen sehenswert auf die Bühne bringen. Klasse Gastspiele renommierter Bühnen ergänzen das Programm. So war es auch der „Spieltrieb“, der auf der großen Bühne sein Stück „Fucking lonely“ (reloaded) gesanglich wunderbar vorstellte. Die Einsamkeit betrifft nicht nur alte Menschen. Auch die Jugend verspürt bereits diese bedenkliche Tendenz in der Gesellschaft. Es ist ein Stück das nachdenklich macht und berührt, ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Im edlen Opernfoyer war es stets rege und gut besucht. Es gab ein Mozart-Familienkonzert für Menschen ab 5 Jahren, Operettenklänge, ein Streichquartett der Philharmoniker sowie ein Musik-Quiz. Mitmachen konnte man überall, beim gut besuchten Statisten-Casting, beim Stepptanz-Training, im Publikumschor, beim Balletttraining für alle oder beim Komponieren vor dem Haus. Ein Höhepunkt dort war der Kostümfundus für insbesondere weibliche Teenies. Einmal eine echte Prinzessin oder Edeldame mit historischem Gewand und Hut sein zu dürfen, kam super an, inklusive des Foto-Posings auf einer Kutsche. Draußen wurde live gedrechselt oder eine Tanz-Choreo erarbeitet. Um 18 Uhr traf man sich dann zum Abschlusskonzert der Duisburger Philharmoniker, die in voller Besetzung angetreten waren. Schöne Melodien aus „Die Hochzeit des Figaro“, „Carmen“, „Anatevka“ oder „Orpheus aus der Unterwelt“ wurden, unter der Leitung von Axel Kober, wunderbar dargeboten. Selbst das Publikum wurde einmal zum Mitsingen animiert und drei junge Kinderdirigenten durften dem Orchester den Takt angeben. Ganz schön mutig so ein Auftritt. Na ja, die bekannte Passage aus „Carmen“ spielt so ein Orchester wohl auch ganz ohne Dirigent im Schlaf. Einige SängerInnen der Deutschen Oper am Rhein ließen wunderschön ihre Stimmen erklingen. Der Spielbetrieb zwischen den beiden Bühnen bei der Deutschen Oper am Rhein ist nicht immer unproblematisch. Das Podium der Bühne ist in Duisburg 16 m breit, in Düsseldorf nur 14 m. Bühnenbilder müssen dementsprechend flexibel sein. Auch der Transport alter Instrumente muss immer hinterfragt werden, denn Schäden sind nie ausgeschlossen und Reparaturen teuer. In Duisburg ist jedenfalls mehr Stauraum für Kulissen auf den Nebenbühnen, Düsseldorf besitzt nur eine. Beide Häuser haben einen baulichen Sanierungsbedarf, der in Düsseldorf allerdings stärker zu Tage tritt. Hier visiert man bekanntlich einen Neubau an. Der Dank gilt allen Beteiligten, die dieses sehr schöne Theaterfest möglich gemacht haben. Kultur gehört in die Mitte der Stadtgesellschaft. Man muss sie öffentlich präsentieren. Das ist eindrucksvoll gelungen. Selbst BesucherInnen, die erstmals im Theater Duisburg waren, zeigten sich interessiert und angetan. Man tat alles, um die Schwellenangst ein wenig zu reduzieren und neue Gäste zu gewinnen. Datum: 26. August 2023 www.operamrhein.de www.theater-duisburg.de |
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