Der schöne und nie langweilige Roman „Leberwurst mit Gürkskes“ aus dem emons Verlag ist eine historische Zeitreise in das Dortmund der 1980er Jahre, mit ganz viel Bodenständigkeit, unfreiwilligen Abenteuern und Heimatfeeling. Manfred ist Stahlmalocher und festgezurrt in seiner eigenen Welt. Sein Leben ist eingespielt. Emotionale Ausbrüche vermeidet er genauso wie öffentliches Auffallen. Blicken geht er aus dem Weg, wann immer er kann. Dann jedoch geschieht das nicht zu Erwartende. Die hübsche Grit zieht im Haus ganz oben ein. Nicht nur Manfred ist hin und weg, die unliebsame Konkurrenz im Haus ebenfalls. Außerdem sind da noch Grits Ex-Verlobter Luigi und die Möpsin Gisela, die Manfred plötzlich in Dauerpflege hat. Das Haus wird unvermittelt zu einem bunten Haufen voller Unwägbarkeiten und Fragezeichen. Antworten und Lösungen müssen her. Für Manfred wird die neue Konstellation zu einer ungewollten Achterbahnfahrt mit luftigen Ausblicken. Wer ist dieser Luigi und steht Grit vielleicht auf ihn? Am Ende ist es eine TV-Show, die über das Schicksal der Hausbewohner entscheidet. Es kommt zum Showdown. Es ist ein Roman mit einer schnittigen Story, ganz viel 80er Charme und Humor. Sehr wohltuend ist die Tatsache, dass nirgends ein Handy auftaucht. Damals ging das alles auch wunderbar ohne. Als echtes Pottkind entführt uns Manfred einige Jahrzehnte zurück in die Vergangenheit, Pottsprache hier und da inklusive. „Leberwurst mit Gürkskes“, Elke de San Antonio, Roman, emons Verlag, 400 Seiten, Broschur, 11,5 x 19 cm, ISBN 978-3-7408-2564-5 Datum: 26. August 2025 emons-verlag.de

Cover, Foto: emons Verlag