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Buch 'Mongolei - Eine Reise durch die Zeit' aus dem Hirmer Verlag
„Mongolei - Eine Reise durch die Zeit“ lautet der Titel eines hervorragenden Buches, welches die Geschichte, Kultur und die Entwicklung zum größte zusammenhängende Landreich der Weltgeschichte beschreibt, bis in die heutige Zeit. Es ist das Begleitbuch einer Ausstellung im Museum Rietberg in Zürich.

Es war und ist ein Land der Gegensätze. Man zählt zwei Personen pro Quadratkilometer. Von den 3,5 Mio. Einwohner leben knapp die Hälfte in der Hauptstadt. Die Mongolei gehört zu den 20 größten Ländern der Erde. Landschaftlich prägen Gebirge, Steppen, Wüsten, Grasland, Wälder und Seen das Land. Regen fällt fast nur in den drei Sommermonaten. 30 % der Menschen sind immer noch Nomaden in Familienverbänden. Sie leben in komfortablen Jurten mit einem Ofen, mit einer PV-Anlage, Satellitenschüsseln und Handy. Ab 1.000 Schafen gilt man als reich.

In der Hauptstadt Ulaanbaatar gibt es hingegen Staus, Smog, Arbeitslosigkeit, Armut sowie westlichen Lebensstil, kombiniert mit alten Traditionen. Man legt großen Wert auf Bildung. 65% der Schulabgänger studieren. Das Durchschnittsalter liegt unter 30 Jahren.

Der Weg dahin war tausende Jahre von geschicktem Handeln geprägt. Es gab in Land weltoffene Gesellschaften durch Migration entlang der Seidenstraße mit vielfältigen Sprachen. Ohne ihre mongolischen Ponys mit einem Stockmaß von 1,45 m wären sie nie so erfolgreich gewesen. Jeder Krieger hatte drei bis vier Pferde zum wechseln. Gesellschaftlich und politisch gab es starke Frauen, eine weit entwickelte Architektur und Stadtplanung, eine moderne Infrastruktur und Verwaltung und intensiver Warenaustausch mit Europa, arabischen Ländern, Vorderasien oder China. Die multiethnische Bevölkerung brachte innovative Ideen hervor. Man findet heute einfache Objekte bis hin zu Gold und Silber, feines Porzellan oder Seide. Die heutige Archäologie konzentriert sich auf Ausgrabungen ehemals großer Städte und Verteidigungsanlagen, riesiger Palaststädte oder der Wasserversorgung in der Zitadellen. Man musste den extremen Klimabedingungen trotzen. Clever war man. Man arrangierte eine geschickte Heiratspolitik mit chinesischen Prinzessinnen, um Konflikten aus dem Weg zu gehen, schloss Handelsverträge mit den Chinesen, zum eigenen Vorteil, und setzte Steinkatapulte und chinesisches Schießpulver gegen europäische Städte ein. Die Keramik- und Eisenverarbeitung im Karakorum brachte geschickte Handwerker hervor.

Das oft zitierte Bild der wilden Krieger unter Dschingis Khan ist viel zu einseitig. Die heutigen Europäer könnten von den früheren Mongolen noch viel lernen. Es ist ein sehr interessantes und packendes Buch, eine tolle Zeitreise.

„Mongolei - Eine Reise durch die Zeit“, Johannes Beltz, Alexandra von Przychowski, Hirmer Verlag, 160 Seiten, 195 Abbildungen, 21 x 28 cm, Broschur, ISBN 978-3-7774-4593-9

Datum: 29. Oktober 2025

www.hirmerverlag.de

Cover, Foto: Hirmer Verlag

Buch 'Mongolei - Eine Reise durch die Zeit' aus dem Hirmer Verlag