Die „boot“ Düsseldorf ist erfolgreich gestartet. Knapp 55.000 BesucherInnen wurden am ersten Wochenende in den 17 Hallen gezählt. Die Messe wirkt frisch und lebendig, voll mit spannenden GesprächspartnerInnen. Es müssen nicht nur die Superboats sein. Um sich einen ersten Überblick zu verschaffen, sollte man viele Bereiche einmal streifen, um sich über das Angebot zu informieren. Kilometer darf man dabei nicht zählen, so groß ist das Gelände. Es lohnt sich aber, genau hinzusehen. Zunächst zu den Superboats. Den Preis für das schönste Modell heimst die „Explorer“ ein. Obwohl sie nur 18 m lang ist, darf sie in Halle 6 glänzen, ein außergewöhnlicher Ritterschlag. Die Werft gibt es seit 2020. Bislang hat man nur ein Modell im Programm. Alles wird nach Kundenwunsch in 4 bis 6 Monaten angefertigt, außer der Rumpf. Der ist hier in Ferrari-Grey gehalten, denn der Besitzer wollte Auto und Boot in einer Farbe. Das Grundkonzept lautet, ein Haus auf dem Wasser zu bauen. Man setzt es grandios um. Jedes Detail ist außergewöhnlich und nie von der Stange. Das italienisch-deutsche Projekt produziert in Bergamo, weit ab von jedem Fluss. Tieflader sorgen jedes Mal für ein Spektakel. GFK ist das Hauptmaterial. Am Heck gibt es einen praktischen Joystick, um im Hafen einzuparken. Die Möbel sind unaufgeregt-elegant gestaltet. Das Bad ist pfiffig und unkonventionell. Die Eigentümer bringen als erfahrene Seebären viele eigene Gedanken ein. Man sollte unbedingt einen Blick ins Innenleben werfen. Für 2,5 Mio bis 3,5 Mio. Euro darf man sie auch erwerben. Auch sehr schön und für ab 9 Mio Euro zu haben ist die Meros Signature 95 Yacht von Sunseeker. Der spanische Formel-1-Profi Esteban Ocon stellte die Yacht der Öffentlichkeit feierlich vor. Er ist Teilhaber an diesem 27 m langen Schiff und nutzt es selbst. Auch hier ist das Design italienisch orientiert. Insgesamt sehr angenehm. Wer außergewöhnliche Fahrzeuge mag, der ist mit einem elegant gestalteten Luftkissenboot für rund 49.000 Euro günstig dabei. Ob Wasser, Land oder Eis, dieses heiße Ding macht mehr Spaß als ein Luxusauto und ist dabei noch günstiger. Im Tauchbecken schwammen einem bereits die Mermaids entgegen. Im alten Becken wird Schnuppertauchen für Anfänger angeboten, was gut genutzt wird. „Rescue the Rhine“ lautet ein spannendes Projekt der Marina Düsseldorf. Hochwasser spült vermehrt Phosphate und Nitrate der Landwirte in die Marina. Niedrigwasser und Sonne erhitzen im Sommer das Wasser, wobei Lebewesen im Wasser verenden. 1x1 m große Pflanzeninseln werden ausgelegt und vernetzt. 1qm entspricht 100 qm Wurzelmasse. Sie filtern Nährstoffe aus dem Wasser, sodass weniger Blaualgen eine Chance haben. Es ist das Modell einer Schwammstadt auf dem Wasser, ist zudem insektenfreundlich. Schwimmende Pflanzmodule mit Solardächern möchte man zusätzlich bauen, um sie auch zum vermieten. Hier macht man sich wirklich praxisorientierte Gedanken. Das dickste Lob für den schönsten Messestand bekommen die Touristiker von Ägypten. Wie ein weißer Bug leuchtet die Standarchitektur. Auf der Rückseite werden die sehr feierlichen Bilder der Überführung der Pharaonen vom alten ins neue Ägyptische Museum großformatig gezeigt. Großes Kino! Natürlich erfährt man auch tiefgründig Wissenswertes über Ägypten, keine oberflächlichen Infos. Egal ob die 7.000 Jahre alte Kultur, Wassersport, Flusskreuzfahrten oder andere Urlaubsaktivitäten, in Ägypten ist alles möglich und man sorgt überall für die Sicherheit der Touristen. Für eine Überraschung sorgte Team Malizia, welches offiziell nicht angekündigt war. Zwar ist Boris Herrmann im Trainingslager, aber zwei Teammitglieder berichteten von den letzten Regatten und lieferten einen Ausblick. Das Boot liegt in Lorient, neben der alten Malizia 2. Begeistert war man über die Durchfahrt in Kiel vor über 100.000 Fans an der Ziellinie und etwa 2.000 Booten auf dem Wasser, ein wahrlich großer Empfang. Ab dem 10. November geht es an die Vendée Globe, mal wieder solo. Zuvor werden noch Transatlantikrennen gesegelt, um sich endgültig zu qualifizieren. Das Boot ist nun leichter geworden, hat eine neue Kielbombe und eine neue Statik. So ein Segel wiegt aber doch noch 100 kg. Das lässt sich nicht ändern, wenn man die Stürme auf der Südhalbkugel sicher meistern möchte. Zumindest hat Boris nun endlich eine neue, feste Schlafschale an Bord, die ihm vielleicht etwas mehr ruhige Stunden beschert. Laufzeit: 20. bis 28. Januar 2024 Datum: 21. Januar 2024 www.boot.de |
'boot', "Explorer", Foto: Jehle nächstes Foto |