Mit dem sehr schöne Tanzabend „True Crime“ widmet sich das Ballett am Rhein einem Thema. Crime ist ein populäres Thema in der Literatur und als TV-Format. Hier wird es von drei Choreografen sehenswert in eine Tanzsprache umwandelt. Andrey Kaydanovskiy mit „Chalk“, Hege Haagenrud mit „The Bystanders“ und Demis Volpi „Non-Fiction Études“ nehmen sich dem Thema auf unterschiedliche Art und Weise an. Gut und Böse können choreografisch so verschieden daher kommen. In „Chalk“ geht Andrey Kaydanovskiy mit einer realistischen Herangehensweise vor. Es gibt Ermittler, die versuchen, den Sachverhalt aufzuklären. Sie schauen, überlegen, nähern sich dem Tatort und finden doch nicht die Mörder. Wie ein Tanz um das tote Kalb wird ihr Handeln gut herausgearbeitet. Energetisch bewegt man sich zu zu elektronischen Beats elegant und gefühlt organisch. Hege Haagenrud hat mit „The Bystanders“ ein Werk geschaffen, das sehr gestisch wirkt. Die Zeichensprache der TänzerInnen steht im Vordergrund. Hierfür hat Hege Haagenrud eine Zeichensprache entwickelt, die für jeden getanzten Buchstaben eine Bedeutung vorsieht. Wie von Tanzroboter werden diese aneinander gereiht. Diese Art der Darstellung ist gewagt, da man nicht alle Bedeutungen im Kopf haben kann. Demis Volpi ist bei „Non-Fiction Études“ eher klassisch vorgegangen. Auch er ist fasziniert vom Verbrechen. Er stellt sich eine Frage: „Rechtfertigt der Unterhaltungszweck, dass wir das reale Unglück von Menschen in einer solchen Erzählung aus dem Fokus geraten lassen, um den Autor an ihrer Stelle in den Mittelpunkt zu Rücken?“ (Demis Volpi). So rückt einen der berühmtesten Crime-Autoren, Truman Capote, thematisch in den Mittelpunkt, inkl. einem Live-Klavier. Sehr ausdrucksstark stellen die TänzerInnen das Thema dar. Die blutroten Kostüme unterstreichen das dunkle Thema. 23. März 2024 (Theater Duisburg) www.operamrhein.de |
'True Crime' vom Ballett am Rhein, Foto: Daniel Senzek nächstes Foto |