Phoenix les Lumiére hat eine neue immersive Show. „Dalí: Das endlose Rätsel inkl. Gaudí & 3 Movements“ lautet der Titel. Das Ergebnis ist hundertprozentig gelungen, inklusive des sehr passenden Soundtracks, eine grandiose Show. Kunst wird für die Masse der Menschen immer öfter via immersiver Shows dargeboten. So niederschwellig bekommen auch Personen, die kein Kunstmuseum besuchen würden, einen Eindruck von großen Meistern und ihren Werken. Die riesige Phoenix-Halle in Dortmund bietet sich für solche Zwecke förmlich an, besonders wenn echte Profis für die Umsetzung der Shows zuständig sind. Es sind drei Shows, die nacheinander und mit kleinen Pausen präsentiert werden. Alles beginnt mit Salvador Dalí, dem Meister des Surrealismus. Natürlich sind findet man seine berühmten Symbole auf den über zehn Meter hohen Wänden animiert. Mit dabei sind das Ei oder die weiche Uhr. Tiger springen aus der Wand. Der Abwurf der Atombomben auf Japan spielt eine Rolle, wies auch christliche Darstellungen oder seine Schwester Anna Maria, die für ihn Modell saß. Über 60 Schaffensjahren laufen vor den Augen der BesucherInnen ab. Man entdeckt in Dalís Frühwerken auch hier und da unbekannte Seiten, die sonst nur Kunsthistorikern bekannt sind. Erklärungen liefert ein interner Raum, wen es interessiert. Kombiniert wird grandiose Zusammenstellung von animierten Bildern mit einem ebensolchen Soundtrack. Es sind insgesamt 13 Songs der legendären Band Pink Floyd, darunter Klassiker wie „Shine on you crazy diamond“, „Time“, „Money“, „San Tropez“ oder „Another Brick in the wall“. Besser hätte man dieses kunsthistorische Thema nicht musikalisch begleiten können. Bilder und Töne ergänzen sich in wirklich perfekter Art und Weise. Teil zwei befasst sich mit dem großen spanischen Architekten Antoni Gaudí. Natürlich spielt seine Sagrada Familie in Barcelona dabei eine bedeutende Rolle in der Schau, aber nicht nur. Gaudí war viel mehr als sein berühmtestes Bauwerk. Es sind phantastische, farbige Welten, die er erschuf, wie ein großes Kind voller nicht enden wollender Fantasie. Hier ein Gecko und da Säulen, die aus Knochen bestehen könnten. Musikalisch begleitet werden die schönen Bilder u. a. von „Rhapsody in blue“ von George Gershwin oder von „Rider on the storm“ von The Doors. Auch die Gaudí-Show kann voll überzeugen. Den Abschluss bildet der Tanz, ganz klassisch. Übermenschlich große Körper verschmelzen dynamisch mit dem Raum. Das Ganze dauert sechs Minuten und ist ebenso einen genauen Blick wert. Wer die Show rundum erfassen möchte, der sollte sich mehrere Durchgänge ansehen, mal durch die Halle schlendern, sich gewisse Punkte aussuchen und sich auch mal auf die Tribüne setzen. Man kann so lange bleiben, wie man möchte. Besonders am Wochenende wird es zwar voll, aber jeder findet immer genug Platz für sich, um das immersive Spektakel zu genießen. Einen Eindruck nimmt man immer mit, egal wo man ist. Hier bei Phoenix ist es der Ohrwurm „Another Brick in the wall“ von Pink Floyd, der in dieser Konstellation ganz besonders eindrucksvoll rüber kommt. Datum: 9. Februar 2024 phoenix-lumieres.com |
'Dalí: Das endlose Rätsel inkl. Gaudí & 3 Movements' bei Phoenix les Lumiére in Dortmund, Foto: Jehle nächstes Foto |