Mit der sehr schön präsentierten Ausstellung „Planet Ozean“ thematisiert der Gasometer Oberhausen die riesige Unterwasserwelt, die von uns Menschen noch kaum erforscht ist. Im Oberraum ist eine 40 m hohe Animation zu erleben. Die große Wasserwelt unseres Planeten bedeckt 70% der Erdoberfläche. Blickt man in die Tiefe, so begegnen einem wundersame Wesen mit sensationellen Überlebenstechniken. Geübte Unterwasserfotografen haben sie geschickt eingefangen. Ihre Ergebnisse hängen in der Ausstellung. So gut bekommen wir sie selbst im Urlaub kaum zu Gesicht. Auf der Eingangsebene ist ihre gesunde Lebensumwelt präsentiert. Zumindest erscheinen uns die Abbildungen noch ziemlich paradiesisch. Die Geschichten zu den Fotos sind natürlich wieder auf Infotafeln nachzulesen. Bei dieser Ausstellung sind neben großformatigen Fotos und Filmen besonders viele Exponate aus dem Deutschen Meeresmuseum aus Stralsund zu erleben, von Muscheln, über Nachbildungen diverser Meeresbewohner, bis hin zu etwa 150 Jahre alten Skeletten. Man entdeckt einen Narwal, einen Finnwal, einen Entenwal oder einen Buckelwal. Korallen werden farbig und nach der Bleiche gegenübergestellt. Es sind wirklich spannende und außergewöhnliche Exponate zu sehen. Akustisch hat man sich in der Mitte der unteren Ebene etwas einfallen lassen. Ein Klangraum mit toller Akustik bringt die Geräusche mancher Meeresbewohner von der Rheinmündung, über die norwegischen Fjorde, bis zur Antarktis in die Ohren der Besucher. Das Meer ist definitiv kein stiller Lebensraum. Eine Etage höher erlebt man die Folgen, die durch den Eingriff des Menschen negativ ihre Spuren hinterlassen haben. Geisternetze, die Ölindustrie, die ausbeuterische Fischerei oder verschmutze Vögel kennt man aus den Nachrichten. Vorgestellt werden Initiativen zum Schutz der Korallen oder der Kelbwälder. Der Mensch versucht seine Umweltsünden zu reparieren. Der Oberraum ist für die Ausstellungsmacher immer eine große Herausforderung. Man hat sich eine 40 m hohe Leinwand-Installation mit dem Namen „Die Welle“ ausgedacht. Darunter befindet eine 20 x 20 m große, halbtransparente Gaze. Beide Ebenen werden mit fünf bzw. zwei Projektoren bespielt. Wegen der enormen Größe waren keine originalen Filmsequenzen möglich. Die Köpfe von Ars Electronica Solutions aus Linz/Österreich haben alles von Hand animiert, 15.000 Quallen, 25.000 Fische und für die Animation der Welle waren 120 Billionen Partikel nötig, um allein diese in sechs Monaten zu kreieren. In der gesamten Animation steckt enorm viel Arbeit drin. Untermalt wird alles von einer eigens erschaffenen Komposition. Geplant sind wieder interessante Vorträge diverser ReferentInnen zu verschiedenen Themen der Unterwasserwelt. Laufzeit: 15. März bis zum 30. Dezember 2024 www.gasometer.de |
Ausstellung 'Planet Ozean' im Gasometer Oberhausen, Foto: Jehle nächstes Foto |