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Eröffnung des sanierten Salzlagers auf der Kokerei Hansa in Dortmund
Die Kokerei Hansa in Dortmund hat eine neue Attraktion. Am Tag der offenen Tür wurden die Salzfabrik, die Lounge sowie das Salzlager der Öffentlichkeit vorgestellt, alles frisch saniert oder modern erweitert.

Über zehn Jahre hat gebraucht, um das neue Projekt zu planen und zu vollenden. Seit der Stilllegung der Kokerei Hansa im Jahr 1992 stand auch das Salzlager leer. Das Gebäude war teilweise vom Einsturz bedroht. Das Salz hatte dem Mauerwerk, Stahlträgern und der gesamten technischen Ausstattung stark zugesetzt. Mit Mitteln der Städtebauförderung des Landes Nordrhein-Westfalen und des Bundes konnte die Industriedenkmalstiftung das Gebäude in den vergangenen zehn Jahre aufwändig sanieren und für einen neuen Zweck ertüchtigen. Das 49 Meter lange, 23 Meter breite und 9 Meter hohe Salzlager wird künftig Bühne für verschiedene Kulturveranstaltungen wie Theater, Konzert, Tanz etc. sein sowie Tagungs- und Ausstellungsort. 1.200 Gäste passen hinein. Das Salzlager diente einst als Lagerstätte von Ammoniumsulfat, das in der Salzfabrik auf der Basis von Ammoniak, das bei der Koksproduktion als Nebenprodukt anfiel, erzeugt wurde. Bis zu 65 Tonnen wurden hier täglich verarbeitet. Zu Betriebszeiten halfen Maschinen und Einbauten dabei, das Salz in Säcke zu packen, und zu vernähen und es zu den auf den Gleisen wartenden Eisenbahnwaggons zu transportieren. Ammoniumsulfat wurde in der regionalen Landwirtschaft als Düngemittel verwendet.

Zusammen mit der dazugehörigen Salzfabrik zeigt sich die ehemalige Lagerhalle als spannende Location, deren historischer Maschinenbestand in NRW einzigartig ist. Ziel war es, das Erscheinungsbild der beiden historischen Gebäude und ihre Raumwirkung zu erhalten. So ist die Salzfabrik großzügiger Haupteingang für das Salzlager als eigentliche Veranstaltungshalle geworden.

Da moderne Veranstaltungshallen eine ebenso moderne Infrastruktur benötigen, hat man drei Pavillons auf der gegenüber liegenden Seite des Hauptganges erbaut, eine schicke Lounge mit Waldblick, Künstlergarderoben und einen WC-Trakt, alles im Stil der Kokerei und mit warmen Materialien gestaltet. Selbst die Fliesen im WC erinnern farblich und geometrisch an den Backstein der historischen Gebäude aus den 1920er Jahren.

Die Sanierung war ein echter Kraftakt. Um den Charakter der alten Gebäude nicht zu verändern, wurden nahezu alle Maschinen saniert und erhalten. Es hat sich gelohnt. Sie bilden nun eine sehr ansprechende Kulisse für Veranstaltungen. Ein neuer Boden wurde eingezogen, Fenster ausgetauscht, das Dach saniert und viele Dinge mehr.

Auch das Gebäude der Gastiefkühlanalage stand seit Schließung der Kokerei leer. Im Jahr 2019 begann die Industriedenkmalstiftung hier mit den Sanierungsarbeiten mit dem Ziel, das Denkmal zu erhalten und auf eine gastronomische Nutzung vorzubereiten. Während im Untergeschoss eine Vielzahl von Rohrleitungen und Behältern entfernt wurden, konnte die denkmalgeschützte maschinelle Ausstattung im Obergeschoss restauriert und in das Raumkonzept der Gastronomie zur Anschauung integriert werden. Gefühlt ist ein Über- und ein Untertagebereich entstanden. Unten sind nur die Tischplatten von oben beleuchtet, mit einem golden schimmernden Kettenvorhang abgetrennt. Ein selbst spielender Flügel sorgt für musikalische Untermalung.

Datum: 27. April 2024

www.industriedenkmal-stiftung.de



Gastronomie in der ehemaligen Gastiefkühlanlage der Kokerei Hansa, Foto: Jehle

Eröffnung des sanierten Salzlagers auf der Kokerei Hansa in Dortmund

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