Das Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr öffnet nach gut fünf Jahren Sanierungspause wieder seine Türen. Das komplett neue Ausstellungskonzept der neuen Leitung ist frisch und sehr überzeugend. Am 25. Mai wird gefeiert. Endlich darf man seine Kunst wieder ins Licht der Öffentlichkeit rücken. Die Sammlung verbrachte einige Jahre zwangsläufig im Depot. Rund 10,5 Mio. Euro kostete die überwiegend technische Sanierung des Hauses. Vorwiegend Klimatechnik und Brandschutz wurden erneuert und verbessert, schließlich besitzt man rund 13.000 Kunstwerke von hoher und höchster Qualität. Mit etwas Bauverzögerung kann es wieder losgehen. Die neue Direktorin Dr. Stefanie Kreuzer löste im Oktober 2023 Beate Reese ab, die sich freiwillig umorientierte. Stellvertreterin ist Anja Bauer-Kersken, die man noch gut von vor der Sanierung kennt. „Do something great“ prangt auf der Team-Webseite des Museums als Motto. Das lässt sich bestätigen. Mit ganz viel Herzblut, Engagement und mindestens hundert Prozent Teamgeist, bis hin zur allen Beteiligten im Hintergrund, sprüht man vor Energie. Es gilt das Haus an die modernen Erwartungen der Museumsbranche anzupassen, mit kleinem Budget attraktive Ausstellungen zu präsentieren, neue Ideen zu denken und so ein wichtiger Bestandteil der Mülheimer Kulturlandschaft zu sein. Man möchte alte Gäste behalten und neue BesucherInnen für sich gewinnen. Dazu gehören fremdsprachige Führungsangebote, sowie Möglichkeiten für junge Menschen, die Kunst für sich zu entdecken. Mit der jungen Volontärin Ana Kutateladze, aufgewachsen in Georgien, und der italienisch stämmigen Depot-Leiterin Francesca Facchini hat man nun auch Internationalität im wirklich sehr gut aufgestellt wirkenden Team. Man ist inhaltlich regelmäßig im internen Austausch und brennt förmlich gemeinsam für das Projekt. Weitere Ideen, das Museum weiter zu entwickeln, werden stetig verfolgt. Zum Start zeigt man zwei neue Ausstellungen (25. Mai 2024 bis 12. Januar 2025). Die „Sammlung +“, kuratiert von Anja Bauer-Kersken, fasst in Themenräumen die Kunst ab 1945 zusammen. Man musste damals die Sammlung fast komplett neu aufbauen. Hier sind auch einige zuletzt erworbene, neue Arbeiten zu sehen sowie interessante Werke, die vor der Sanierung so gut wie nie gezeigt wurden. Einige Kunstwerke bedeutender KünstlerInnen sind dabei, wobei immer das Thema im Mittelpunkt steht. Die zweite Ausstellung „Brücke, Bauhaus, Blauer Reiter“, kuratiert von Dr. Michael Kuhlemann, kombiniert die Sammlung Ziegler mit der städtischen Sammlung. Gemeinsame Schnittpunkte, ebenfalls nach Themen sortiert, werden künstlerisch deutlich aufgezeigt. Beide Ausstellungen sind mehr als einen tiefen Blick wert. Das Museumsfest am 25. Mai 2024 startet um 11 Uhr im und vor dem Haus. Auf dem Programm für Jung und Reif stehen Musik, Theater, StreetArt, moderierte Gespräche, Führungen, Workshops sowie Angebote für Kinder. Jeder ist bei freiem Eintritt herzlich willkommen. Datum: 17. Mai 2024 kultur.muelheim-ruhr.de |
Wiedereröffnung Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr, Foto: Jehle nächstes Foto |