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Ausstellung 'Gerhard Richter - Verborgene Schätze' im Kunstpalast in Düsseldorf
Mit der ungewöhnlichen Ausstellung „Gerhard Richter – Verborgene Schätze“ blickt der Kunstpalast in die Wohnstuben privater Sammler oder Erben, deren Richter-Werke sonst im Esszimmer oder im dienstlichen Besprechungsraum hängen. 120 Arbeiten von 1964 bis 2017 werden präsentiert.

Der Ursprung war eine Notlage. Der Kunstpalast befand sich in der Pandemie, suchte nach Themen. Internationale Ausleihen waren nicht möglich. Es musste ein regionales Thema her. So kam man auf die Idee, Richters Werke von privaten Besitzern aus dem Rheinland zu präsentieren. Gesagt, getan. Etwa 200 private Stellen waren irgendwann bekannt. Damals haben viele seine Werke noch recht günstig bekommen. Sie wurden alt, wie Gerhard Richter (geb. 1932), hüten noch ihre Schätze oder haben sie bereits vererbt. So gelangten zahlreiche Werke auf Auktionen und somit häufig außerhalb des Rheinlands, weil Versicherungssummen erheblich gestiegen sind. Nicht jeder Erbe ist finanziell so gut gepolstert oder an Kunst interessiert.

Das Ungewöhnliche drückt sich insbesondere an den sehr individuellen Rahmungen aus. Die Arbeiten kann man stets einer bestimmten Schaffensphase zuordnen, die Rahmen dem privaten Einrichtungsstil. Viele der Arbeiten wurden noch nie oder schon lange nicht mehr gezeigt, hingen in einem Fall auf einem privaten Gäste-WC. Die Geschichten hinter den Werken wären sicher interessant.

Der zeitliche Abriss beginnt 1964, noch während der Zeit an der Düsseldorfer Kunstakademie. Hier entstand seine berühmte Kuh, aber auch nackte Darstellungen von jungen Damen. Wie jeder junge Künstler suchte auch Richter seine Linie. Er fand sie. Er übermalte Fotos, widmete sich der Unschärfe und schuf seine eigene Technik. Seine grauen Bilder mag man oder nicht. Die Farbe springt ins Auge, gerne abstrakt dargestellt, egal ob Wolken, die Sterne, die Alpen, Menschen oder Hunde. Zwei seiner letzten Bilder von 2017 vereinen seine farbige und seine graue Phase auf jeweils einer Leinwand.

Es ist eine Zusammenstellung, die es so noch nie gab und es in wenigen Jahren auch nicht mehr geben kann. Noch mehr Werke werden das Rheinland per internationaler Auktion verlassen. Diese Bestandsaufnahme privater Sammelleidenschaft deckt Richters ganzes Schaffen ab, ist aber keine Retrospektive.

Ein Katalog ist zur Ausstellung erschienen.

Laufzeit: 5. September 2024 bis 2. Februar 2025

www.kunstpalast.de

Ausstellung 'Gerhard Richter - Verborgene Schätze' im Kunstpalast in Düsseldorf, Foto: Jehle

Ausstellung 'Gerhard Richter - Verborgene Schätze' im Kunstpalast in Düsseldorf

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