Der 62. „Caravan Salon“ 2023 bietet in 16 Hallen und auf dem Freigelände ein großes Angebot an Reisemobilen, Caravans sowie jede Menge Zubehör und Tipps. Über 750 Aussteller sind vor Ort. Zusätzlich bietet die „Travel + Nature“ einige Reisedestinationen für Reiseinteressierte. Der Drang nach Natur und Freiheit ist ungebrochen. 18,1 Mrd. Euro pro Jahr setzte die Branche zuletzt um, rund 20% mehr als 2021. Caravaning ist noch immer eine Boombranche, obwohl die starken Wachstumszahlen während der Pandemie sich normalisieren. Die aktuellen Herausforderungen werden deutlich formuliert. Es sind die noch immer nicht komplett intakten Lieferketten, teure Energie, die Logistik, fehlende Fachkräfte und natürlich die schlechte Wirtschaftslage in Deutschland. Das alles setzt der Caravan-Branche zu. Trotzdem wurden im ersten Halbjahr 2023 gut 63.000 Fahrzeuge bei uns neu zugelassen. Allerdings sind die Preise deutlich gestiegen, um 20 bis 35%. Betrachtet man die Gebrauchtfahrzeuge, so ist auch da ein hochpreisiger Trend zu verspüren. Selbst ältere Modelle erzielen heute noch den damaligen Neupreis. Das Luxussegment ist auf der Messe nicht zu übersehen. Wer das nötige Kleingeld hat, der darf gerne zwei Mio. Euro für einen Wohn-LKW ausgeben, mit allen individuellen Sonderwünschen. Der „Perfekt 1200 Platinum“ von Variomobil geht ab 1,1 Mio. Euro los und bietet alles, auch eine PV-Anlage auf dem Dach und wahlweise eine Ladestation für ein E-Fahrzeug in der integrierten Garage. Drinnen orientiert man sich am Yacht-Design. Mehr Platz bringt bei Bürstner eine ausfahrbare Seitenwand mit einem Sofa. So erfahrt man mehr Raumgefühl und erhält Extra-Stauraum. Bei Weinsberg hat man in einem CamperVan die Dusche geschickt und variabel mitten in den Raum verbaut. Viele technische Weiterentwicklungen findet man. Die Türen schließen sanft oder die Fahrerkabine ist komplett vom Wohnraum getrennt. Selbst bei den Kastenwagen und Wohnwagen versucht man sich teilweise am edlen Yacht-Design zu orientieren, verwendet entsprechende Elemente und bricht bekannte Raumaufteilungen auf. Ein durchschnittlich ausgestattetes Reisemobil ohne großen Luxus oder übermäßig viel Platz liegt bei 100.000 Euro und ein etwas besser ausgestatteter Wohnwagen kann auch 80.000 Euro kosten. Man spürt den Preisanstieg deutlich. Hier wird wird die Branche immer stärker zu einem Luxusmarkt für eine schmaler werdende Käuferschicht. Konzeptmodelle, sogar teils im kultigen Retro-Look, und Protoypen sind ebenso zu finden. Mercedes hat seine V-Reihe Marco Polo aufgefrischt und mit neuen technischen Details versehen, z.B. das digitale Armaturenbrett verlängert sowie die Airmatic und Multi-Beam-LEDs eingebaut. Einen E-Camper findet man tatsächlich auch, bei Volkswagen. Den ID.Buzz hat man mit Hilfe einer herausnehmbaren Schlaf-Stauraum-Kombination mit Kocher zum Camper umgebaut. 400 km soll die Reichweite betragen. Das ausgestellte Fahrzeug kostet allerdings stolze 80.000 Euro, hat optisch aber viel zu bieten, kommt jung und frisch daher. Ein mittelfristig boomender Markt ist immer reichhaltiger mit seinen Produkten vertreten. Es geht um Zelte, die für viele Camping-Freunde noch bezahlbar sind. Dachzelte sind für jedes Auto verfügbar. Bei Campwerk bekommt man sie zwischen 2.300 und 5.000 Euro. Ein Campinganhänger mit ausfaltbaren Zelt und den Betten auf dem Anhänger sowie Stauraum bekommt man für etwa 9.000 Euro. Das Leergewicht von 300 bis 400 kg ermöglicht noch eine Zuladung von etwa 350 kg. Es gibt durchaus gute Alternativen zur aktuellen Preisentwicklung bei Reisemobilen und Wohnwagen. Bei der „Travel + Nature“ finden sich nationale und internationale Ziele. Das 600.000 Einwohner zählende Luxemburg überzeugt mit neu ausgebauten Wander- und Radwegen. Die Hauptstadt ist immer sehenswert, obwohl auch hier Immobilienpreise und Mieten explodieren und die Baubranche aktuell schwächelt. Einige zieht es schon ins benachbarte Belgien oder Frankreich, um zur Arbeit zu pendeln (täglich 200.000 Pendler aus Nachbarländern). Immerhin ist der ÖPNV im Land kostenfrei. Verbindungen gibt es bis tief in die Nacht hinein. Daran sollte sich unsere Bundesregierung mal ein Beispiel nehmen, anstatt mal wieder ungeschickt Preiserhöhungen für die Bürger zu diskutieren. Die Vertreter von Slowenien berichten gerne, wie schön ihr Land ist. Es ist das am drittstärksten bewaldete Land Europas. Von den Bergen im Norden geht hinunter zu den Seen im Süden. Es gibt zahlreiche Höhlen zwei große Weinanbauregionen. Im Süden kann man auf wilde Bären treffen. Die Natur soll sehr sehenswert sein. Das trifft auch auf Kärnten zu. Mit den Großglockner (gut 3.900 m hoch) und weiteren ca. 30 3.000ern haben Alpinisten jede Menge Spaß. Südlich locken der Wörthersee und Milstättersee, der jeweils größte und der tiefste See. Eine Auszeit XL verspricht die Gegend um Lungau in der Nähe von Salzburg. Im Sommer wandert man, im Winter fährt man Ski. Hier bekommt man einen Tages-Skipass sogar noch für unter 50,- Euro. Die Bergseen haben Trinkwasserqualität und eine für Gäste kostenfreie Tourismuscard gewährt freien Eintritt oder Ermäßigungen für zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Etwas weiter entfernt ist Nepal. Sherpa Reisen aus Bonn organisiert sehr fachkundig Reisen, die nicht die Achttausender als Ziel haben, sondern die Kultur und die Menschen. Klangschalen und anderes Kunsthandwerk aus Nepal ist in Bonn erhältlich. Damit unterstützt der Inhaber Namgel Sherpa auch seine Landsleute in der Heimat. Leider sind keine Destinationen aus dem Nachbarland Niederlande hier vertreten, schade. Reisen kann man auch vor der Haustür. Der Teutoburger Wald und das Paderborner Land bieten Wandern, Radtouren, Wellness und Gesundheit. In Höxter lockt ein UNESCO-Welterbe, in Lemgo eine historische Altstadt, in Detmold der Hermann oder ein Freilichtmuseum mit 120 Häusern. Bad Salzuflen hat einen Kurpark mit großen Salinen und einem Sole-Strand im Angebot. Auch die Süd-Eifel ist auf der Messe vertreten nicht so weit entfernt. Die Eifel-Region um Bitburg an der Grenze zu Luxemburg bietet Natur satt und jede Menge Erholung. Für die Kinder gibt es einen Dinosaurierpark mit riesigen Urzeit-Dinos. Etwas weiter, aber trotzdem noch stressfrei zu erreichen, ist Franken. Das rollende R und der Wein sind nicht die einzigen Markenzeichen. Historische Altstädte, der Frankenwald, alte Herrensitze oder zahlreiche Wandermöglichkeiten machen einen Urlaub interessant. Es muss nicht nur London, Island, Dubai, Paris, Leipzig oder Hamburg sein, den erholsamen Urlaub findet man durchaus auch in Deutschland, manchmal sogar vor der Haustür des Ruhrgebiets. Datum: 26. August 2023 Laufzeit: 25. August bis 3. September 2023 Infos und Fotos vom Verlauf der Messe www.caravan-salon.de