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'Eat the World'-Tour in Düsseldorf-Pempelfort
Mit „Eat the World“ unterwegs zu sein heißt, jede Menge über einen Stadtteil zu erfahren und dabei fünf bis sechs kulinarische Einkehrmöglichkeiten zu erleben. Bei der Tour in Düsseldorf-Pempelfort wurde man, begleitet von Tourguide Katja, nicht enttäuscht.

Pempelfort liegt mitten im Herzen von Düsseldorf, ganz in der Nähe des Rhein. Es ist das am dichtesten besiedelte Viertel der Stadt. Genauso präsentiert es sich auch, sehr belebt, wuselig und mit netten Hinterhöfen und anderen überraschenden Ruhezonen gespickt. Zahlreiche schöne Läden bieten echte Qualität. Es fühlt sich lebenswert und in dem zurückgelegten Tourbereich gar nicht abgehoben an. Schon deshalb zählt es zu den beliebten Vierteln in Düsseldorf. Namensgebend für den Stadtteil war ein Rittergut eines gewissen Rumpold von Pempelfort.

Nach dem Treffpunkt, mit ersten interessanten Infos zur Stadtentwicklung in Düsseldorf, war ein Künstlerhaus mit zahlreichen Ateliers direkt neben dem unübersehbaren Ergo-Tower die erste Station. Hier finden weniger bekannte Künstler eine bezahlbare Bleibe mit Arbeitsräumen. Ein paar Schritte weiter befindet sich eine echte Oase der Ruhe, den Golzheimer Friedhof. Er verbindet Golzheim und Pempelfort, daher sein Name. Zahlreiche Düsseldorfer Persönlichkeiten wurden dort zwischen 1804 und 1897 begraben, darunter auch der Landschaftsarchitekt Maximilian Friedrich Weyhe, der sowohl den Hofgarten als auch den Park von Schloss Benrath entworfen hat. Nicht begraben, aber persönlich anwesend war auch Napoleon, der im Schloss Jägerhof übernachtete. Nach ihm ist die Kaiserstraße benannt. Er bezeichnete Düsseldorf, im Hofgarten sitzend, als „petit Paris“. So erzählt man es sich.

Mit einigen Infos zu Jan Wellem, der u. a. gerne auch Kunst von Rubens und anderen Künstlern sammelte und die damalige Stadt erblühen ließ, ging es zur ersten kulinarischen Station, ins „FunkyBowl“ auf der Nordstraße, der wichtigen Einkaufsstraße des Stadtteils. Das „FunkyBowl“ hat vegane Speisen im Programm, die man sich aus natürlich ganz frischen Zutaten selbst zusammenstellen kann. Mit Reis als Grundlage bieten sich vielfältige Möglichkeiten. Alles möchte man natürlich nicht verraten, aber die nächste Station war in der Nähe, ein türkischer Lebensmittelmarkt mit Bistro, wo den Teilnehmern leckere Börek-Kostproben mit Spinat oder Fleisch gereicht wurden.

Geschichten hat Pempelfort unterwegs einige zu bieten, so z.B. das ehemalige Gelände der früheren Dieterich-Brauerei, heute ein neues Karree. In Düsseldorf sind manche Bezeichnungen noch immer französisch geprägt. Man lag Napoleon zu Füßen. Köstlich wurde es bei den „Backbrüdern“, die glutenfreie Brote und Kuchen verkaufen. Man arbeitet dort mit Sauerteigen, die mit Hanfmehl, Buchweizenmehl, Reis- oder Hirsemehl hergestellt werden. Die Brotkrume eines Walnussbrotes ist mit mehr Wasser gebacken und erstaunlich saftig. Auch der gereichte Kuchen erfüllt die volle Punktzahl. Leckeren Kuchen gab es auch an einer anderen Station, die aber eine Überraschung bleiben soll.

Tourguide Katja berichtet auf einem von der Stadt und den Bürgern revitalisierten Platz, der den Namen des Ehepaares Josef und Maria Otten trägt, die in Zweiten Weltkrieg zwei Juden das Leben gerettet haben, von anderen Orten in Pempelfort, die aus zeitlichen Gründen nicht zu begehen waren. Am ehemaligen Güterbahnhof stehen heute schicke und teure Wohnungen, die Gentrifizierung inklusive. Sehenswert ist die Rochuskirche mit Halleluja-Gasometern, wie die Düsseldorfer den Wiederaufbau des Kirchenschiffs nach dem Zweiten Weltkriegs gerne nennen. Es gab in Düsseldorf auch eine Steuergesetzgebung, die sich nach der Breite der Häuser richtete. Folglich baute man häufig tief und schmal nach hinten.

Den Abschluss bildete das Café Bistro á Midi, zu finden in einem sehr liebevoll gestalteten Hinterhof auf der Nordstraße. Draußen fühlt es sich wie im Urlaub an und drinnen entdeckt man den Charme von antiquarischen Möbeln, ein Hauch von Südfrankreich. Auch hier wurden leckere Speisen zum Verkosten gereicht.

Jede „Eat the World“-Tour ist anders gestaltet. Es gibt eine Auswahl an kulinarischen Partnern, die alternativ besucht werden. Ein dickes Dankeschön geht an Tourguide Katja, die sehr kompetent und unaufgeregt drei Stunden lang ihre Gäste geleitete.

Datum: 10. Oktober 2023

www.eat-the-world.com