Die „Essen Motor Show“ 2023 präsentiert in der Messe Essen in acht Hallen alles rund um außergewöhnliche Fahrzeuge und Tuning. Die individuelle Gestaltung der eigenen vier Räder ist seit Jahrzehnten ein durchgängiger Trend. Das eigene Auto oder Motorrad soll bei manchen einen gewissen Stil haben. Klassiker fallen ins Auge. Auch die exklusive Sportwagenklasse ist vertreten. Da kann so ein italienischer Renner auch mal vier Millionen Euro kosten, Motortuning natürlich inklusive. Für den eher schmalen Geldbeutel findet man Felgen in allen Variationen, ausgefallene Scheinwerfer oder Foliendesigns. Einige Profituner zeigen ihre aktuellen Fahrzeuge. Von diversen Rennstrecken oder den ADAC werden diverse Rennserien vorgestellt, in der Regel Verbrenner-Fahrzeuge. Im Rennmodus hat der E-Antrieb keine Chance. Die geringe Reichweite und der fehlende Sound sind da sicher gute Gründe. Ein sehr ausgefallenes Fahrzeug präsentiert die Bundeswehr, die hier Nachwuchskräfte anwerben möchte. Ein ausgewachsener Leopard 2 steht zur Besichtigung bereit. Besonders voluminös darf man da drinnen nicht sein und Platzangst darf man ebenfalls keine haben. Vier Soldaten werden als Besatzung benötigt. So ein Geschoss wiegt rund 28 kg. Panzerfahrer müssen starke Arme haben. Die aktuell schwierigen Zeiten der Autobranche merkt man der Messe leider an. Zwar sind alle Hallen besetzt, aber nur zwei offizielle Hersteller sind vor Ort, Mercedes und Tesla. VW mit seinen Marken und der Autowelt in Wolfsburg, Ford und Ferrari fehlen komplett. Die Krise ist zu spüren. Man möchte den technologischen Wandel forcieren, aber den Kunden sind die E-Fahrzeuge schlicht zu teuer. Dafür hat man einigen privaten Tunern gemeinschaftlich mehr Sichtbarkeit verliehen. Sie zeigen ihre Kreativität und Leidenschaft. Einige wirklich besondere Exemplare sind zu sehen, wie Formel-1-Renner von Ferrari und Red Bull. Trotz der sichtbaren Krise geht das Auge nicht leer aus. Die Polizei zeigt sicheres Tuning erstmals an einem E-Polizei-Bulli. Mit einer tatsächlichen Spitzengeschwindigkeit von 145 km/h würden diesen Dienstwagen allerdings jeder Kleinwagen locker abhängen. Die Auswahl des Modells geht dieses Jahr weit an der Praxis vorbei. Streifenfahrzeuge werden bei der Poliezi noch lange keinen E-Antrieb haben. Man bräuchte die doppelte Anzahl an Fahrzeugen, immer eines an der Ladesäule und eines im Dienst. Auch in Halle 4 gab es Veränderungen. Hier war viele Jahre die Driftsstrecke der Messe zuhause. Es roch nach Benzin und laut war es. Letztes Jahr versuchte man es mit E-Karts, vergeblich. Die surrenden Renner kamen kaum an, höchstens beim jungen Publikum. 2023 ruderte man zurück. Nun hat man wieder eine Driftstrecke für Verbrenner, allerdings wesentlich kleiner als die Jahre zuvor und weniger spektakulär. E-Fahrzeuge sind zwar auf der Messe hier und da mal vertreten, finden aber kaum Beachtung. Optisch eh schon nicht besonders herausragend geben sie wenig Ansätze für großartige Tuningprojekte. Ob sich daran die nächsten Jahre viel ändern wird? Insgesamt ist die Messe im Wandel. Wohin der Weg führen wird, das wird die Zukunft zeigen. Laufzeit: 2. bis 10. Dezember 2023 www.essen-motorshow.de |