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'Formula 1'-Ausstellung im OBEX in Oberhausen
In Oberhausen geht es im OBEX auf die Piste, die Rennpiste. Die beeindruckende „Formula 1®“-Ausstellung zeigt die Entwicklung des Rennsports von den 1930er-Jahren bis heute, darunter zahlreiche Boliden der Formel 1, ihre Technik und alles was dahinter steht. Man ist ganz nah dran an der Königsklasse und spürt die Power der Fahrzeuge.

Das erste Motorsportrennen der Welt startete 1894 in Paris mit 42 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit und einem Mittagessen zwischendurch. 1906 ging es in LeMans los. Renault, Mercedes und Fiat duellierten sich, um den Vertrieb anzukurbeln, heute gewinnen und morgen verkaufen. In den 1930er-Jahren donnerten die Silberpfeile mit über 300 km/h über die Piste, heute unvorstellbar. Hier geht es thematisch richtig los. Seit dieser Zeit hat der Rennsport sich stetig entwickelt. In sieben Themenräumen wird anschaulich präsentiert, wie man damals mit seinem Leben gespielt hat und wie man heute relativ sicher Höchstgeschwindigkeiten von über 300 km/h fährt.

Zunächst werden die entscheidenden Meilensteine der Rennsportgeschichte sowie ihre Protagonisten präsentiert, darunter natürlich Bernie Ecclestone, Max Mosley und Enzo Ferrari. Seit 1950 ist der Begriff „Formula 1®“ offiziell und ab den 1960ern kamen Promis und der gesellschaftliche Glanz hinzu. In den 1980ern wird die TV-Berichterstattung revolutioniert. Die „Formula 1®“ und das Marketing hängen sehr eng zusammen. Die Bandagen wurden aber immer härter. Man musste als Rennteam bis hinein in die Grauzonen des Erlaubten gehen, um Erfolge zu feiern.

Auf dem weg durch die Ausstellung folgen erste Rennboliden von Jackie Stewart, Sebastian Vettel, Michael Schumacher, Keke Rossberg oder Max Verstappen. Die optische Entwicklung ist nicht zu übersehen. Zwei Jahre braucht es heute, um einen Boliden rennfertig an den Start zu bringen. Man findet hier die einzelnen Entwicklungsschritte wie das stromlinienförmige Design, die möglichst steife Fahrerzelle, die Flügel für den Anpressdruck oder natürlich die Motoren. Ein V6 mit 1.000 PS im Rücken vermittelt mächtig Power, selbst wenn man es sich nur vorstellt. Es kommt auf die kleinsten Details an, um Bruchteile von Sekunden schneller zu sein. Ein Fotoschau zeigt, wie riesig Formel-1-Fabriken sind, alles High-Tech. So ein Getriebe ähnelt einem technischem Kunstwerk. Welche Reifen haben welche Eigenschaften und wie setzt man strategisch ein? Alles wird genaustens geplant, um am Ende eine Zehntelsekunde pro Runde schneller zu sein.

Manchmal geht es aber doch mal schief, wie der Rest der Fahrerzelle von Romain Grosjeans Boliden, der 2020 in Bahrain in Flammen aufging. Er stieg selbstständig aus dem brennenden Wagen aus, allerdings ohne einen Schuh. Der steckte im Wagen fest. Auch solche Geschichten vermittelt die Ausstellung mit ganz viel Liebe zum Detail und jeder Menge Herzblut.

Die hohe Sicherheit der Rennen ist auch an der Entwicklung der Rennkleidung und der Helme abzulesen. Was früher eher als modisch zu gelten hatte, z.B. Stoffhelme oder leichte Rennanzüge, das muss heute auf jeden Fall feuerfest sein. In diesem Raum finden sich Vater-Sohn-Geschichten, die Fotos der Rennfahrer in frühen Jugendwettbewerben, ein Reaktionstest für den Start, legendäre Zweikämpfe und andere interessante Aspekte.

Vielleicht das Highlight der Ausstellung ist der Mercedes W154 aus den 1930er-Jahren, ein Original des ikonischen Silberpfeils, der zahlreiche Titel gewann. Kurioses wird nicht vergessen. Als Nico Hülkenberg 2025 endlich einmal auf das Podium fuhr, bekam einen Pokal aus Lego-Steinen überreicht, dem Sponsor zu Ehren. Alle deutschen Fahrer, darunter die drei deutschen Weltmeister Michael Schumacher, Sebastian Vettel und Nico Rossberg werden erwähnt. Die deutschen Frauen saßen zwar nie im F1-Cockpit, waren aber als Technikerinnen und Teammitglieder erfolgreich.

Ein letzter Raum zeigt immersiv das Renngeschehen von den 1930ern bis heute. Im Rennsimulator darf man abschließend auch gerne mal auf die Strecke. Es ist gar nicht so einfach, einen solchen Boliden, selbst langsam, unfallfrei in eine Kurve zu lenken.

Die Thematik wird eindrucksvoll präsentiert, auch zum Mitmachen oder per Touchscreen. Selbst als VIP an der Strecke kommt man der Königsklasse nicht so nahe wie in dieser Ausstellung. Der Eintrittspreis ist nicht günstig, aber fair für das, was man erleben kann. Schulklassen bekommen ermäßigten Eintritt (13,- Euro pro SchülerIn). Da die Schau sehr umfangreich ist, sollte man durchaus zwei Stunden einplanen und sich Zeit nehmen.

Laufzeit: 22. Oktober 2025 bis ca. Februar 2026

f1exhibition.com

F1-Ausstellung in Oberhausen, Foto: Jehle

'Formula 1'-Ausstellung im OBEX in Oberhausen

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