abenteuer-ruhrpott.info Aktuelles abenteuer-ruhrpott.info
Freizeittipps
Veranstaltungen
Ausstellungen
Bücher / Musik
Kontakt
Impressum
Vortrag von Lars Abromeit im Gasometer Oberhausen
Mit seinem spannenden Vortrag „Vom Leben im Meer: Neue Wege zum Schutz der Ozeane“ brachte der vielfach prämierte GEO-Expeditionsspezialist Lars Abromeit viele interessante Informationen mit in den Gasometer Oberhausen.

Die Meere sind deshalb gefährdet, weil wir sie nicht verstehen, an ihnen Raubbau betreiben. Wir sollten diesen Lebensraum besser kennenlernen, indem wir die vorhandene Technik zur Forschung nutzen und große Schutzgebiete festlegen. Es gibt Möglichkeiten anzupacken, allerdings sollte man es auch bewusst tun.

Zunächst ging es zur Unterwasserstation „Aquarius Reef Base“, ein Unterwasserraum für Forscher in 20 m Tiefe vor der Küste der Florida Keys. Seit 1986 gibt es diese stählerne Krake im Meer. Sie besitzt einen unten offenen Einstig und wird nur wegen des inneren Überdrucks trocken betrieben. Die Luft hier hat die 2,5fache Dichte. Wegen des hohen Stickstoffanteils im Blut müssen alle Forschen hier so lange verharren, bis sie wieder für den Aufstieg vorbereitet werden. Zwei bis drei Wochen am Stück kann dort unten leben und forschen. Untersucht werden hier die Folgen des Temperaturanstiegs der Meere. Schwämme verdrängen die Korallen. Sie erzeugen dabei große Mengen von Kohlendioxid. Das Meer wird saurer und der Kalk der Korallen angegriffen. Es ist momentan der einzige Unterwasserraum weltweit. Er kostet pro Tag 10.000 Dollar an Unterhalt. In den 1960er Jahren gab es sogar 65 solcher Stationen, u. a. für die Weltraumforschung.

Anschließend ging es nach Palau, ein riesiges Gebiet mit nur 18.000 Einwohnern. Dort packt man richtig an. 80% der umgebenden Wasserfläche sind bereits geschützt. Im Rest wird schonend Fischfang betrieben. Hier findet Miniaturmeere im Inneren, die je bis zu 30 Mio. Quallen enthalten können. Feinde kennen sie nicht. Zuckerstoffe erhalten sie als Nahrung über einen Algenteppich, den sie mit sich tragen, ihr eigener Selbstversorger-Garten. Dabei passen sie sich der Umgebung an. Sie werden kleiner, durchsichtiger und haben weniger Tentakeln. Hier lässt sich die Evolution besonders gut beobachten. Ein anderer See enthält Korallen, die warme Meerestemperaturen vertragen, ein Hoffnung für die Zukunft.

Schließlich folgte man Lars Abromeit ins Mittelmeer, wo eine Feuerfisch-Invasion andere Fischarten gnadenlos verdrängt. Dieser Fisch ist sehr erfolgreich. Er kann seinen Magen 30fach vergrößern. Weibchen können alle vier Tage 30.000 Eier legen. Sie werden bis zu 40 cm lang und die Larven sterben bei kalten Wintertemperaturen ab. Die gibt es seit einigen Jahren kaum noch und so vermehrt er sich schlimmer als Ratten und Mäuse. Die Invasion ist kaum zu stoppen, weil auch ihre Giftstacheln sie extrem selbstbewusst machen. Sie kennen keine Feinde. Forscher aus Portugal haben sich Gedanken gemacht. Zwar können sie die Ursachen nicht stoppen, aber sie haben eine Lösung gefunden. Man jagt sie mit speziellen Harpunen, so 300 bis 400 pro Tauchgang. Feuerfische sollen vorzüglich schmecken. Die Gourmet-Küche hat dies bereits erkannt. Es ist ein Versuch die Populationen ein wenig einzuschränken.

Es war ein sehr aufschlussreicher und interessanter Vortrag zu Vorgängen in der Unterwasserwelt, die wir mit unserem typischen Landblick kaum erahnen.

Weitere Veranstaltungen zum Thema Meere finden am 9.9. (Hannes Jaenicke), am 24.9. (Deutsche Meeresstiftung) und am 30.9. (Arved Fuchs) im Rahmen der noch laufenden Ausstellung statt. Datum: 27. August 2025

www.gasometer.de

Vortrag von Lars Abromeit im Gasometer Oberhausen, Foto: Jehle

Vortrag von Lars Abromeit im Gasometer Oberhausen

nächstes Foto