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Siegerentwürfe 2025 zum Neubau der Oper in Düsseldorf
Düsseldorf hat sein Opernhaus der Zukunft vorgestellt. Die Siegerentwürfe des Architekturwettbewerbs stehen fest. Der 1. Preis ging an das Büro "Snøhetta Oslo AS" aus Norwegen.

Die Entscheidung im Wettbewerb für das "Opernhaus der Zukunft" ist gefallen: Vier Entwürfe gingen aus dem Generalplanungswettbewerb als Sieger hervor. Das Architekturbüro "Snøhetta Oslo AS" aus Oslo wurde dabei vom Preisgericht als Erstplatzierter gekürt. Ebenfalls prämiert wurden die Arbeiten von "HPP Architekten GmbH" aus Köln/Düsseldorf (2. Platz), "kister scheithauer gross architekten GmbH" aus Köln mit "STUDIO GANG ARCHITECTS, Ltd." aus Chicago (3. Platz) und "wulf architekten" aus Stuttgart (4. Platz). Die Entscheidung traf das 25-köpfige Preisgericht am 12. und 13. November 2025 in der Rheinterrasse Düsseldorf. Im Anschluss an die Sitzung präsentierten Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, Architekt und Stadtplaner Heiner Farwick, Vorsitzender des Preisgerichts, sowie Alexandra Stampler-Brown, Geschäftsführende Direktorin der Oper am Rhein, die vier Siegerentwürfe im Rahmen einer Pressekonferenz.

Das weitere Vorgehen ist klar geregelt. Der Ratsbeschluss ist für 2026 geplant. Im Anschluss an das Preisgericht werden zunächst vergaberechtlich notwendige Verhandlungen mit allen vier Siegern geführt, mit dem Ziel das wirtschaftlichste Angebot zu ermitteln. Der Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf wird dann, voraussichtlich im kommenden Jahr, über die Beauftragung des Generalplaners entscheiden. Dieser beginnt im Anschluss mit der tiefergehenden Planung. Der Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss ist aktuell für das Jahr 2028 geplant.

1. Preis "Snøhetta Oslo AS"
Das Preisgericht bewertet den Entwurf insgesamt als einen mutigen, konsequent entwickelten Beitrag, dessen herausragende Qualität die konzeptionelle, sowohl selbstbewusste als auch sensible Verankerung des Projekts an seinem innenstädtischen Ort ist, mit dem ein signifikantes Erscheinungsbild geprägt wird. Zugleich wird mit dem Projekt auch ein einmaliger Ort der Kultur geschaffen, mit atmosphärischen Innenräumen, die die Interaktion mit Besucherinnen und Besuchern sowie Passanten und Gästen gleichermaßen fördert und auch ein bestens geeigneter Arbeitsort für die Kulturschaffenden sein wird.

2. Preis "HPP Architekten GmbH"
Das Preisgericht würdigt den konsequent entwickelten Entwurf, der typologisch durch seine Gliederung in drei Bauteile und eine moderate Größe eine besonders gute Einbindung in das Quartier schafft, die zudem die Vielfalt des Hauses im äußeren Bild signalisiert. Die das Quartier durchquerende offene Passage wird dabei als besondere Idee mit besonderer Qualität hervorgehoben, auch wenn letztlich diskutiert wurde, inwiefern diese für das Opernhaus der Zukunft mit seinen drei Nutzungen eher trennend als verbindend ist.

3. Preis "kister scheithauer gross architekten GmbH mit STUDIO GANG ARCHITECTS, Ltd."
Der Entwurf wird insgesamt als mutiger, konsequenter Beitrag ausgezeichnet, dessen Qualität in der städtebaulichen Konfiguration des großen Bauvolumens im Spannungsfeld zwischen Solitär und Blockrand liegt. Gewürdigt werden die funktionale Organisation und gestalterische Kraft mit starker Wiedererkennbarkeit, auch wenn ein noch stärkerer Bezug zur Kulturnutzung des Hauses gewünscht würde.

4. Preis "wulf architekten"
Das Preisgericht würdigt den Entwurf für den ernsthaften ganzheitlichen Ansatz einer nachhaltigen Lösung, der bei dem unter anderem größere Teile des Bestandsgebäudes erhalten werden und zugleich besonders gute Lösungen für die funktionale Organisation für die drei das Gebäude nutzenden Institutionen geschaffen wird. Gleichwohl hat das Preisgericht Bedenken in der Einfügung des sehr großen, ungegliederten Bauvolumens im Stadtgefüge.

Eine Ausstellung (18.11. bis 7.12.2025) zu den Siegerentwürfen gibt Bürgerinnen und Bürgern sowohl die Möglichkeit, mehr über den gesamten Wettbewerbsprozess zu erfahren, als auch sich selbst ein Bild von den einzelnen eingereichten Arbeiten zu machen. Sie befindet sich im 34OST (ehemals Conrad Eletronic), Oststraße 34, in direkter Nähe zum Grundstück "Am Wehrhahn", wo der Neubau errichtet werden soll und ist montags bis freitags von 16 bis 20 Uhr sowie an Wochenenden von 12 bis 20 Uhr geöffnet. Zu sehen sind alle 27 Entwürfe des Generalplanungswettbewerbs. Der Eintritt ist frei.

Die Landeshauptstadt Düsseldorf plant den Neubau des Düsseldorfer Opernhauses am Standort Am Wehrhahn 1/Oststraße 15. Mit einer Programmfläche von rund 38.000 Quadratmetern soll ein zukunftsweisender Quartiersbaustein entstehen, der in innovativer und zugleich wirtschaftlicher Form den Raum für Kultur und Kommunikation schafft. Am neuen Standort werden nicht nur neue, zeitgemäße Räume für die Opern- und Ballettnutzung der Deutsche Oper am Rhein unter anderem mit einem Opernsaal mit circa 1.300 Sitzplätzen entwickelt, sondern auch Flächen für die städtische Clara-Schumann-Musikschule, die Musikbibliothek der Stadtbüchereien Düsseldorf sowie Räume für allgemeine Bildungsangebote und Gastronomie. So soll der Neubau allen Bürgerinnen und Bürgern nicht nur als eine kulturelle Spielstätte dienen, sondern auch zu einem "Dritten Ort" werden.

Datum: 20. November 2025

Siegerentwürfe 2025 zum Neubau der Oper in Düsseldorf, Foto: Claus Langer

Siegerentwürfe 2025 zum Neubau der Oper in Düsseldorf

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