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Teatro alla Scala in der Philharmonie Essen
Einen famosen Saisonauftakt feierte die Philharmonie Essen. Zu Gast war das Teatro alla Scala aus Mailand, einer der weltweit besten Bühnen für Opern, insbesondere italienische Kompositionen. Orchester und Chor, unter der Leitung von Riccardo Chailly, präsentierten großartig Werke von Giuseppe Verdi und Gioacchino Rossini.

Schon die Ankündigung ließ Großes erahnen. So war der Alfried-Krupp-Saal fast ausverkauft, trotz Preisen von bis zu 160,- Euro im Parkett. Es war egal, denn einen solch musikalischen Weltgenuss erlebt man nur ganz selten. Bis 82 Musiker und 102 Chormitglieder alle ihre Plätze auf der Bühne eingenommen hatten, dauerte es. Mehr passten nicht auf die ansonsten nicht kleine Bühne.

Die Scala und ihr Orchester sind italienische Kulturgeschichte. Es ist nicht irgendein Opernhaus. Hier sind einst bedeutende Opern Verdis uraufgeführt worden. Wer an der Scala Teil des Orchesters oder des Chores ist oder werden möchte, der ist gleichzeitig ein hervorragender Solist. Das merkte man auch in Essen. Riccardo Chailly gab ausgewählten Orchestermitgliedern immer mal wieder die Möglichkeit, sich mit einem kurzen oder längeren Soli in Szene zu setzen, am Cello, an der Violine, an der Querflöte oder der Oboe. Beeindruckend waren die Varianten zwischen ganz weichen und feinen Tönen, die explosionsartig Volumen annehmen können. Aus leisem Surren oder Schwirren wird ein musikalisches Raketentriebwerk der feinsten Sorte. Wenn dann auch noch der vielköpfige Chor mit einstimmt und die Pauke alles gibt, glaubt man seinen Sinnen nicht mehr. Es überfordert die menschliche Wahrnehmung, klassische Töne aus einer anderen Welt.

Die Abstimmung zwischen Dirigent, den Musikern und dem Chor wirkte so leicht und perfekt zugleich, einfach unglaublich genial. Dabei fordert Riccardo Chailly eine ganze Menge von seinen Musikern, behandelt sie aber auch respektvoll und menschlich, motiviert sie teilweise zu absoluten Höchstleistungen, die die sie dann, z.B. an der 1. Violine, auch körperlich emotional umsetzen. Dieser Klangkörper kann nur so brillant und exakt auf den Punkt funktionieren, wenn das Miteinander stimmt.

Zu hören waren Ausschnitte aus Opernwerken von Giuseppe Verdi und Gioacchino Rossini, darunter "La battaglia di Legnano", "I due foscari", "La traviata", "Otello", "La gazza ladra", "Semiramide" und "Guglielmo Tell". Der Abend war ein musikalischer Genuss allerhöchster Güte. Weitere hochklassige Gastspiele von Weltformat werden in dieser Spielzeit in Essen folgen und die ebenfalls guten Essener Symphoniker werden zahlreiche Konzerte geben.

Datum: 11. September 2025

www.theater-essen.de

Teatro alla Scala in der Philharmonie Essen, Foto: Jehle

Teatro alla Scala in der Philharmonie Essen

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