Das Welterbe Zollverein präsentierte ganz wunderbar „Stoppok & Artgenossen“, ein mittlerweile schon fünfjähriges Jubiläum. Als Gäste hatte Stoppok Carl Carlton & Melanie Wiegmann, Jon Flemming Olsen, Sonja Glass sowie Wambui Kamande und das Mandjao Fati Trio eingeladen. Wenn Stoppok anruft, dann kommen sie alle, auch wenn die Gäste sich nicht unbedingt persönlich kennen. Das ist aber kein Problem. Man schnappt sich seine Instrumente oder singt. Gemeinsames Musizieren kennt keine Fremden, egal welche Hautfarbe oder Kultur. Der Meister war an diesem Abend allerdings spürbar erkältet, Hals! Zwischendurch war seine Stimme ganz schön runter, erholte sich aber wieder am Ende, schließlich überließ er seinen Gästen immer wieder eine breite Bühnenpräsenz, um sich selbst hinter der Bühne zu pflegen. Die machten ihre Sache wirklich prima, harmonierten klasse miteinander. Jon Flemming Olsen ist bekannt als der Gitarrist von „Texas Lightning“ und natürlich unvergessen als früherer TV-Co-Partner Ingomann von Dittsche in der Hamburger Imbissbude „Eppendorfer Grillstation“, eine geniale Ex-Kultserie. In der TV-Rolle trug er falsche Haare, die in Wirklichkeit blank glänzen. Er beherrscht auch nicht nur Smalltalk oder Gitarrensaiten, nein, er spielt Percussion, singt solo und komponiert wunderschöne deutsche Singer-Songwriter-Songs. Man lauschte ihm sehr gerne. Neben „Never ever“ gab es auch eigene Töne zu hören. Sein neustes Soloalbum ist im Frühjahr 2025 erschienen. Es heißt „Haus der Liebe“. Der Titelsong überzeugte auf jeden Fall. In Essen offenbarte er auch erstmals sein magisches, linkes Ohr (siehe Foto unten). Ein Highlight waren sicher auch Carl Carlton & Melanie Wiegmann. Er, der mit Peter Maffay, Udo Lindenberg und Marius Müller Westernhagen unzählige Male auf der Bühne stand, aber auch Robert Palmer, Eric Burdon, Joe Cocker oder Paul Young an der Gitarre begleitet hat, lebt nun auf einer Insel bei Malta im Mittelmeer, genießt entspannt das Leben, macht weiter Musik und hat sich mit der Schauspielerin und Musicalsängerin Melanie Wiegmann künstlerisch vereint. Seine Töne und ihre tolle Stimme passen ausgezeichnet zusammen. Nicht nur ihr Gesang zu „Never ever“ präsentierte ihre stimmliche Qualität. Auch er beherrscht durchaus den Gesang. An den Saiten gehört Carl Carlton zu den größten Gitarristen Deutschlands, live in Essen zu erleben! Mit Wambui Kamande und dem Mandjao Fati Trio wurde es herrlich bunt im Pott. Sie singt nicht nur wunderbar auf Kishuaheli und Deutsch, sie ist auch Trainerin für den Umgang mit Rassismus, ein sehr sympathischer Typ. Begleitet wurde sie musikalisch ganz fein vom „Mandjao Fati Trio“ bestehend aus Mandjao Fati (Kongogitarre und Gesang), Seydina Ndoye (Percussion, elektronische Musik und Gesang) und Bernd Keul (Bassgitarre und Gesang). Viele Hüften im Saal wippen zum Klang afrikanischer Klänge mit. Besonders Mandjao Fati versprühte Gänsehaut. Bei ihm glänzte jeder Ton. Seine gemeinsame Gitarreneinlage mit Carl Carlton, ganz leise und sensibel dargeboten, war Weltklasse, ein ganz besonderer Moment des Abends. Eine recht unscheinbare Rolle spielte Sonja Glass am E-Bass. Still und leise begleitete sie gekonnt die Songs, sprach keinen Ton und positionierte sich stets am Rand. Als Folk-Pop Duo „BOY“ gastierte sie mit Valeska Steiner weltweit erfolgreich auf vielen Bühnen. Zum Ende schickte Stoppok noch einen schönen Gruß ins unüberhörbar rechts-populistische Kanzleramt nach Berlin. Er wies freudig auf die wahrlich sehr bunte „Stadtlandschaft“ auf der Bühne hin. So soll es auch sein, denn jeder Mensch ist anders. Sonst wäre es auch langweilig. Das war es an diesem Abend ganz bestimmt nicht. Es war richtig gute Session mit klasse Musikern und guten Songs. Übrigens! Den 14. Oktober 2026 sollte man sich merken, geht demnächst in den VVK. Dann feiert Stoppok mit vermutlich sehr vielen musikalischen Freunden seinen 70. Geburtstag in der Lichtburg in Essen. Nicht verpassen! Datum: 18. Oktober 2025 www.zollverein.de stoppok.de

Stoppok & Artgenossen, Foto: Jehle nächstes Foto