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Ray Wilson spielte beim Duisburger Stadtfest groß auf und alle kamen. Wie jedes Jahr beehrte der Ex-Sänger von Genesis die Stadt mit seinen Hits open air auf der sehr gut gefüllten Königstraße und bei bestem Sommerwetter. Seit 2001 ist der in Polen lebende Schotte Ray Wilson europaweit solo mit seiner eigenen Band unterwegs, darunter auch sein Bruder Steve. Mit im Gepäck hat er seine eigenen Songs, aber auch die von Genesis. Beide werden von ihm gleichberechtigt dargeboten. Er ist durchaus ein guter Songschreiber, der mit seinen eigenen Songs ankommt. Dabei wirkt er stets sehr bodenständig, ohne jede Form von Rockstar-Exzessen. Bei ihm fliegt nichts aus dem Hotelfenster. Seine extrem ruhige Art wirkt sehr sympathisch. Emotionen spürt man höchstens mal in den Songs, wenn es etwas lauter wird. Man spürte auch in Duisburg, wie zugänglich er ist. Eine Krankenschwester bat ihn im Vorfeld des Konzerts um einen Besuch bei einem totkranken Fan in einem Duisburger Krankenhaus. Er sagte zu. Da das Ableben etwas früher abzusehen war, schickte er der Krankenschwester ein Video mit ein paar eingespielten Songs, ganz speziell für Roland, der heute nicht mehr unter uns weilt. Man solle jeden Tag des Lebens genießen, gab es seinem Publikum mit auf den Weg. An andere Pop- oder Rockstars, die weit unter seinem musikalischen Niveau schweben, kommt man als sogenannter Normalo erst gar nicht heran. So nahm das Konzert seinen Lauf. Mit seiner sehr warmen und schönen Stimme intonierte er „Land of confusion“, einen Song, der umso besser in diese Welt passt, je weiter die Zeit fortschreitet. Weitere Songs von Genesis oder deren Mitgliedern waren „Calling all stations“, „In the air tonight“, „Carpet Crawlers“, „Solsbury Hill“, „No son of mine“ oder „Follow you follow me“. Zu seinen eigenen Kompositionen zählten „Wait for better days“, Take it slow“, „Inside“, „Yellow lemon sun“, „Symptomatic“, „In your eyes“, Shouting in my sleep“, Ought to be resting“ oder„American beauty“. Er versteht es sensibel-ruhig und rockig. Seine Band findet immer die richtigen Töne. Es wirkt alles sehr harmonisch. Ab und zu gibt es bei ihm auch eine nette Anekdote. Einmal wechselte die hervorragende Band einfach mal die Positionen, wirkte wie eine Familie. Er assoziierte damit spontan die Kelly Family. Ungefähr 2006 war er Gast bei Angelo Kellys Hochzeit auf einer Farm. Gefühlt hundert Kinder plus Erwachsene sprangen dort herum. Als Freund von Joey Kelly waren Ray und seine Frau die einzigen Gäste, die keine Kellys waren. Eine kurze Anfrage für drei Songs lehnte er nicht ab, schnappte sich eine Gitarre. Mehr und mehr Mitglieder des Kelly-Familienimperiums enterten in der Folge die Bühne. Aus drei Songs wurde eine riesige Session von drei Stunden, ein unglaubliches Erlebnis für ihn. Klasse dargeboten war der Solo-Gesangs-Auftritt seines Gitarristen mit dem unglaublich schönen „Wish you were here“ von Pink Floyd. Bruder Steve konnte stimmlich ebenso sehr überzeugen, mit „One“ von U2. Er hat einfach eine tolle Band. Zum Abschluss gab es von Ray noch ein Medley aus diversen Welthits wie „I'm on fire“, „Blowing in the wind“, „Fire“ oder „Knocking on heavens door“. Was für ein Abend! Für Ray Wilson sind die alljährlichen Auftritte beim Duisburger Stadtfest schon Tradition. Man weiß, was man an ihm hat. Seine unheimlich sympathische Art kommt klasse an. Er vergleicht Duisburg gerne mit Glasgow, eine interessante Einschätzung eines weit gereisten Musikers. Auch 2026 wird man sich wohl wieder auf ihn freuen dürfen. Wer es verpasst hat, der sollte sich das Stadtfest unbedingt merken. Bis dahin sollte man jeden Tag seines Lebens möglichst genießen, sonst klappt das nicht. Datum: 18. Juli 2025 |
Ray Wilson beim Stadtfest 2025 in Duisburg, Foto: Jehle![]() nächstes Foto |
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